Geschichte

Auch ein Turnier für Wölflinge findet regelmäßig statt

Die späten Neunziger – Es könnte eigentlich nicht besser laufen in der Pfadfinderwelt. Die Siedlung Taizé ist mittlerweile fester Bestandteil der Neumarkter Jugendarbeit. Man geht auf Fahrten, singt Lieder, nur der Sport fehlt ein bisschen. Im Fußballverein muss der Pfadfinder trotz großer Bemühungen, die meiste Zeit auf der Ersatzbank verbringen, da bei ihm die filigrane Spielweise leider etwas zu wünschen übrig lässt. „Unfair!“ denken sich eine Handvoll Jungs aus der Siedlung und wünschen sich einen Sport, bei dem jeder mitspielen kann.
Wirklich jeder! Egal ob groß oder klein, dick oder dünn, Mädchen oder Junge. So einigt man sich, mehrere Ballsportarten zu vereinen, sodass jeder seine individuellen sportlichen Fähigkeiten miteinbringen kann.

Raffball voll in Action

Im Jahr 2000 wird schließlich das erste Turnier ausgetragen und die Sportart der Öffentlichkeit präsentiert. Seitdem findet nahezu jährlich die bayerische Raffball-Meisterschaft im Schlosshölzl in Woffenbach statt. Organisiert wird diese bis heute von Pfadfindern aus der Siedlung. „Les abatteurs“, „Steinbruch“ oder „das achte Weltwunder“ sind die ersten Mannschaften, die sich dauerhaft im erbarmungslosen und schlammigen Kampf um die begehrte Trophäe behaupten können und sich damit in den Chroniken des Raffballs verewigen. Doch die Laufbahn in dieser körperbetonten und kräfteraubenden Sportart ist kurz und die erste Generation tritt bald ab. Es wird ruhig auf dem Sportplatz im Schlosshölzl.

Erst 2006 ändert sich dies wieder, als ein Team um den Initiator David Hünlich beschließt, die Welt außerhalb Neumarkts mit der Raffball-Tour zu bereichern. Schüler in ganz Deutschland haben dabei die Möglichkeit die Sportart kennenzulernen und auszuprobieren. Der Grundstein für die erste Raffball-Weltmeisterschaft wird gelegt und ist 2010 mit zwölf Mannschaften, das bisher größte Turnier der Geschichte des Raffball.

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